Dorfjugend sucht eine neue Bleibe
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von
Hans Lenzi
13. September 2018
09:00
Münkler spricht in Bezug auf jene drei Dezennien dauernde Auseinandersetzung von der europäischen Katastrophe 1618–1648, die ein tiefsitzendes deutsches Trauma begründete, welches seine Auswirkungen bis in die Nazi-Zeit zeigte, und zwar im Sinne von ‚nie mehr Opfer sein‘. Tatsächlich brauchte Deutschland Jahrzehnte, um sich von der Versehrtseit jenes längsten und blutigsten Religionskrieges in unsern Breitengraden einigermassen zu erholen. Der Schriftsteller schildert alle wesentlichen Schlachten, oft mit Bildern unterlegt. Er porträitiert die Hauptprotagonisten – Wallenstein, Schwedenkönig Gustav Adolf, Tilly uam. Er erklärt die politischen Umstände und die verherrenden Hinterlassenschaften des ersten im Vollsinn europäischen Krieges: Die in Trümmer liegende europäische Staatsordnung, die Ausrottung eines Drittels der damaligen Bevölkerung, aber auch die aus der Verlorenheit dieses Ereignisses entstehende neue und wegweisende Friedensordnung. Schliesslich spannt Münkler die Brücke in unsere Gegenwart, indem er akutelle Ereignisse aus dem Hintergrund jener Katastrophe verstehen will.
Über den Autor
Herfried Münkler (*1951) ist Professor für Politikwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität. Viele seiner Bücher gelten mittlerweile als Standardwerke, etwa «Die neuen Kriege» (2002), «Imperien» (2005) und «Die Deutschen und ihre Mythen» (2009), das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde, sowie «Der Große Krieg» (2013) und «Die neuen Deutschen» (2016), die beide monatelang auf der «Spiegel»-Bestsellerliste standen.
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