Eine Maske wie keine andere
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von
Stefan Haller | Beni Frenkel
26. August 2020
13:16
Bei der NAB handelt es sich um eine gesunde Bank. Das Geschäftsjahr 2019 schloss sie mit einem Jahresgewinn von 121,5 Millionen Franken ab. Im Vorjahr waren es 2,6 Millionen weniger. Der Personalbestand betrug letztes Jahr 532 Mitarbeiter. Die NAB ist eine Tochtergesellschaft der Credit Suisse Group und wies Ende 2019 eine Bilanzsumme von 23,6 Milliarden Schweizer Franken aus. In der NAB zusammengefasst wurden in den 1990er-Jahren die Allgemeine Aargauische Ersparniskasse, die Aargauische Hypotheken- und Handelsbank, die Gewerbebank Baden, die SVB im Kanton Aargau sowie Teile der SKA im Kanton Aargau.
Bankenbeben im Kanton Aargau: Am frühen Morgen des 25. August verschickte die Credit Suisse eine achtseitige Medienmitteilung, die es in sich hatte. Es werde beabsichtigt, so das Schreiben, «das Geschäft der Neuen Aargauer Bank AG (NAB) mit jenem der Credit Suisse zusammenzuführen». Im Klartext: Die Grossbank CS fusioniert mit der grössten Schweizer Regionalbank NAB. Als Grund des Zusammenschlusses wurde das veränderte Kundenbedürfnis hervorgehoben. Das Mobile Banking habe in den letzten Jahren stark zugenommen, während der Corona-Zeit habe sich dieser Trend weiter beschleunigt. Mit der Zusammenführung der beiden Banken soll auch ein neues digitales Angebot geschaffen werden.
Stellen in Gefahr
Die Fusion hat Folgen für den Personalbestand. Wie viele NAB-Stellen gestrichen werden, ist noch nicht bekannt. Die Rede ist von 500 Jobs, die sich aber auf den Gesamtkonzern beziehen. Bis mindestens Mai 2021 sollen alle Stellen erhalten bleiben. Ein Sozialplan sei vorbereitet.
Die Anzahl der NAB-Filialen, die geschlossen werden, ist hingegen bekannt: Von den 26 NAB-Geschäftsstellen sollen nur deren 12 erhalten bleiben. Im Gespräch mit der «Aargauer Zeitung» erklärte der CS-Schweiz-Chef André Helfenstein, dass eher «die kleineren Niederlassungen» aufgehoben werden sollen.
Die NAB unterhält im Verbreitungsraum der Effingermedien AG (Herausgeberin dieser Zeitung) in folgenden Gemeinden eine Niederlassung: Baden, Brugg, Fislisbach, Obersiggenthal (Nussbaumen), Spreitenbach und Wettingen. Zu den kleineren Filialen zählen die Standorte in Fislisbach, Nussbaumen und Spreitenbach. Spätestens in zwei Wochen will die CS aber die Karten auf den Tisch legen und ihre Streichliste präsentieren.
Für Brugg sieht es gut aus
Was bereits heute feststeht: Für das bestehende Kundenservice-Center in Brugg sieht es gut aus. Die Geschäftsstelle Brugg soll personell sogar ausgebaut werden, heisst es in der Medienmitteilung. Die Credit Suisse betreibt heute Kundenservice-Center mit Standorten in Zürich, Gümligen BE, Lausanne, Chiasso und eben Brugg (heute noch NAB).
Viele Sportvereine
Die Fusion wird auch Spuren im Sponsoring hinterlassen. Während die CS eher Grossveranstaltungen und nationale Sportgrössen (unter anderem die Schweizer Fussballnationalmannschaft) unterstützt, zahlt die NAB Beiträge an viele Aargauer Sportvereine, wie zum Beispiel den FC Baden, FC Wettingen, FC Fislisbach, den Ruderclub Baden oder auch an den Ju-Jitsu und Judoclub Brugg. Beim FC Aarau ist die NAB zusammen mit KIA Hauptsponsor.
Auch im kulturellen Bereich ist die NAB nicht wegzudenken. Zu den von ihr unterstützten Institutionen und Events zählen das Salzhaus Brugg, das Bluesfestival Baden oder das Neujahrskonzert in Wettingen. Im Kunstbereich erhalten die Villa Langmatt, das Kindermuseum und das Kurtheater Baden Beiträge von der grössten Schweizer Regionalbank.
CS will Sponsoring weiterführen
CS-Schweiz-Chef André Helfenstein bekräftigte auf Anfrage dieser Zeitung sein Interesse, diese lokalen Sponsorverträge aufrechtzuerhalten, er hielt auch fest: «Wir werden aber nicht alle weiterführen können.»
Die Zusammenführung der NAB in die CS soll im zweiten Quartal 2021 abgeschlossen sein. Ausstehend ist allerdings noch die Genehmigung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma).
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Kommentare (1)
ritanna
am 26.08.2020Es hiess doch auf das 2000 hin es würden bis dahin nur noch 3 Banken stehen;
und man bräuchte ab dann kein Papier mehr im Geschäftsbereich.
Nun, immerhin haben wir schon 20Jahre mehr durchgehalten..