Neustart auf Schloss Schartenfels
Nach den Betriebsferien ist das Restaurant hoch über Wettingen wieder geöffnet –… Weiterlesen
11. Mai 2022
16:49
Das für 2021 budgetierte Defizit von 1,28 Millionen Franken ist nicht eingetroffen. Im Gesamtergebnis schloss die Rechnung rund 2 Millionen Franken besser ab als budgetiert. «Dies ist in erster Linie auf das Ausbleiben eines budgetierten Einbruchs bei den allgemeinen Steuereinnahmen der privaten und juristischen Personen sowie deutlich höhere Einnahmen aus Nach- und Sondersteuern zurückzuführen», erklärt Finanzvorsteher Peter Marten (FDP). Die auf das Jahr 2021 vollzogene Steuererhöhung um fünf Prozentpunkte hat ebenfalls Wirkung gezeigt. Die Einnahmen bei den Einkommenssteuern der natürlichen Personen lagen um 827 000 Franken höher als budgetiert und rund 1 Million über dem Vorjahr.
Allein die Steuererhöhung dürfte Mehreinnahmen von rund 1 Million Franken entsprechen. Marten fügt an, dass die vorangegangenen Steuererhöhungen deutlich weniger stark auf die Einnahmen durchgeschlagen haben. Durch das gute Resultat sind die Nettoschulden auf 15,5 Millionen Franken gesunken. Frau Gemeindeammann Bettina Lutz Güttler stellt erfreut fest: «Die Nettoschuld pro Einwohner liegt neu bei 1776 Franken.»
Besorgt über Hausärztemangel
In einem durch die Fraktion SP eingereichten Postulat wird der Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten thematisiert. Sie befürchtet, dass sich dieser durch Pensionierungen zunehmend verschärfen wird. Seit Jahren warnen denn auch Berufsverbände vor dem Kollaps. Dass es so weit kommen konnte, hat verschiedene Ursachen. Warum ist der Arzt, der früher nebst dem Pfarrer, dem Gemeindeammann, dem Lehrer und dem Fabrikanten zu den prägendsten Persönlichkeiten einer Gemeinde zählte, zu einer raren Gattung geworden? Gemeinderat und Ressortvorsteher Walter Vega (Die Mitte) hält fest: «Von Gesetzes wegen besteht diesbezüglich kein Auftrag an den Gemeinderat. Wir sind jedoch sehr daran interessiert, wo immer möglich die Rahmenbedingungen für eine allfällige Gemeinschaftspraxis zu schaffen.»
Sowohl aktuell als auch in der Vergangenheit wird bei allen Bauvorhaben und Arealüberbauungen geprüft, ob eine Gemeinschaftspraxis realisiert werden kann. Es werden auch Gespräche mit Baden Regio, Ärzten und spezialisierten Unternehmen geführt, um die Bedürfnisse und Möglichkeiten im Zusammenhang mit einer Gemeinschaftspraxis auszuloten. Nur wenige Mediziner sind bereit, Wochenarbeitszeiten von sechzig Stunden zu leisten, und so werden Spezialisierungen an Spitälern und Kliniken dem Beruf des Hausarztes vorgezogen. «Der Gemeinderat ist sich der aktuellen Situation bewusst. Gleichzeitig ist auch die Bevölkerung aufgerufen, den Behörden sachdienliche Hinweise zu geben», so Vega.
Regionale Asylbetreuung
Durch die Kündigung der Betreuung von Flüchtlingen in offenen Asylverfahren seitens des Kantonalen Sozialdienstes ist die Gemeinde gezwungen, sich ab dem 1. Juli 2022 neu auszurichten. Ressortvorsteher Walter Vega hält fest, dass dabei die Überführung in eine neue, regionale Organisation die Vergabe der Betreuung an einen kommerziellen Drittanbieter sowie eine eigenständige Durchführung bedingt hätte. Dies hätte aber einen entsprechenden Stellenausbau ohne Synergien zu bestehenden Dienstleistungen zur Folge.
Der Gemeinderat schlägt nun vor, sich einer neuen, regionalen Organisation anzuschliessen, welche die Dienstleistungen erbringt, wie sie der Kanton bisher erbracht hat. Sie ist auch in der Lage, die Betreuung nahtlos zu übernehmen. Nebst Obersiggenthal werden der neuen Organisation, welche durch die Stadt Baden geführt wird, voraussichtlich auch Wettingen, Birmenstorf, Fislisbach, Gebenstorf, Oberrohrdorf und Turgi angehören. Es muss mit jährlichen Mehrkosten von rund 6400 Franken gerechnet werden. Allerdings habe der Kanton mitgeteilt, dass bei einer Aufrechterhaltung des Angebots der Tarif ebenfalls hätte erhöht werden müssen, wie Vega bemerkt.
Wir setzen uns mit Herzblut und Know-how für gute Geschichten aus Ihrer Region ein. Wenn auch Sie hochwertigen Journalismus schätzen, können Sie uns spontan unterstützen. Wir danken Ihnen – und bleiben gerne für Sie am Ball.
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!