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07. April 2021
21:28
Die Agenda von Musiker Stephan Hunziker leerte sich während des ersten Lockdowns zunehmend: Veranstaltungen wurden abgesagt, Konzerte fielen aus. «Ich war etwas unterbeschäftigt», schmunzelt der Gitarrist aus Aarau rückblickend. Und so kam er auf die Idee, ein spezielles Projekt umzusetzen. Während einer Degustation bei der Spreitenbacher Firma Gerstl hatte der Weinliebhaber vor Kurzem einen «Château Brisson» probiert. Und sich auf den ersten Schluck verliebt. «Dieser Wein packte mich dermassen, dass er mir die ganze Degustation über im Sinn blieb», erzählt Hunziker. «Er versetzte mich in eine Art Schwebezustand, brachte etwas in Schwingung – wie wenn mir eine bestimmte Musik ganz besonders entspricht.»
Musik und Wein in Harmonie
Wieder zu Hause, nahm der Musiker die Gitarre zur Hand und setzte die Empfindungen, die der Wein in ihm ausgelöst hatte, in Töne um. Das erste Stück einer Serie nahm Gestalt an. Und so nutzte Stephan Hunziker die leere Agenda, um Weine, die ihn besonders ansprachen, in Musik zu übersetzen. «Zuerst entstanden Stimmungsbilder vor meinem inneren Auge, später wurden daraus Töne, Klänge, Rhythmen, die sich nach und nach zu einem Stück zusammensetzten», erklärt der Gitarrist.
Als er einige Kompositionen vor sich hatte, nahm er seinen Mut zusammen und sandte sein Stück «Château Brisson» an Max Gerstl, Verwaltungsrat und Partner der 1981 gegründeten, gleichnamigen Spreitenbacher Weinhandlung. Dieser konnte die Harmonie von Musik und Wein sofort nachvollziehen: Und so war das Projekt der Degustationsbox «Wein und Musik» geboren. Sie enthält insgesamt sechs Flaschen französischer Weine – in Kombination mit den passenden Kompositionen von Stephan Hunziker.
«Weder geschönt noch filtriert»
Aufgenommen hat der Musiker die Stücke ganz bewusst «mit kleinen Ungenauigkeiten und Nebengeräuschen wie Saitenquietschen, Stuhlknarren und etwas Vogelgezwitscher im Hintergrund». Auf die Komprimierung und Nachbearbeitung der Aufnahmen, die «auf die denkbar einfachste Weise», mit einem altmodischen Grossmembran-Mikrofon entstanden, hat Stephan Hunziker verzichtet. «So wirkt alles möglichst authentisch und aus einem Guss», erklärt er. Dies entspreche – auf die Welt des Weins übertragen – einem «spontan vergorenen Tropfen ohne dominanten Holzeinfluss, der weder geschönt noch filtriert» sei. Unterstützt wurde der Gitarrist beim Zusammenstellen der Dateien für die Konsumenten von seinem langjährigen Kollegen Benno Ernst, mit dem er unter anderem die Formationen «Chommerbuebe» und «Salut les copains» bildet.
Nun lädt die Degustationsbox mit den «sechs meisterlichen Kompositionen aus Düften, Geschmäckern und Musik» im Online-Shop der renommierten Weinhandlung zum sinnlichen Genuss ein. Sollten es die Umstände wieder zulassen, können sich Stephan Hunziker und Max Gerstl gar ein weiteres Zusammenspiel in Form von Live-Anlässen vorstellen. Spätestens dann wird sich Hunzikers Agenda wieder füllen.
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