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12. Januar 2022
15:17
Das Werk «Zeitgeschichte Aargau» präsentiert sich 640 Seiten stark (der «general-Anzeiger» berichtete). Es bildet das wissenschaftliche Rückgrat eines vierjährigen Projekts, das die jüngste Geschichte des Aargaus unter die Lupe nimmt. Damit ist der Aargau der erste Kanton der Schweiz, der seine Vergangenheit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufarbeiten liess. Wirtschaft, Politik, Kultur, Sport, Medien, Raumplanung, Bevölkerungsentwicklung und der facettenreiche Alltag bilden die einzelnen Kapitel, die umfassend in Wort und Bild dargestellt sind.
Konsum- und Kulturwelten im Stadtmuseum Brugg
Am 16. Januar stellen zwei der neun Historikerinnen und Historiker des neuen Bands ihr Werk im Stadtmuseum Brugg vor. Astrid Baldinger aus Riniken erläutert am Beispiel von «Brugg als Werkplatz und Bankenzentrum» ihre Erkenntnisse aus dem Wirtschaftskapitel. In ihrem Streifzug durch die Aargauer Wirtschaftsgeschichte anhand von Beispielen aus Brugg und der Region zeigt sie auf, dass die Jahrzehnte des Aufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg das Stadtbild als Ort des Konsums, des Wohnens, als Werkplatz und als Bankenplatz verändert haben. Die grossen Linien der Wirtschaft lassen sich damit in der Entwicklung von Brugg wiederfinden.
Der Brugger Titus J. Meier geht auf die Entwicklung des Staatswesens ein. Am Beispiel der Höheren Technischen Lehranstalt zeigt er, wie sich das Aargauer Bildungswesen entwickelte. Das weite Feld des Gesundheitswesens führt er mit den Veränderungen vom Stadtspital Brugg bis zum Gesundheitszentrum vor.
Die Autorinnen und Autoren schöpften bei ihrer Arbeit aus den üblichen Text- und Bildquellen, aber auch aus dem nach 1950 reich sprudelnden Schatz von audiovisuellen Beständen und von Fotoarchiven. Besonders ergiebig gestalteten sich die über sechzig Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen auch aus der Region Brugg, die einerseits in das wissenschaftliche Grundlagenwerk einflossen und anderseits online unter zeitgeschichte-aargau.ch in ganzer Länge der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Auch Filme gehören zum Projekt
Die Gespräche mit Zeitzeugen sollen die Inhalte und Erkenntnisse des Projekts nach aussen tragen. Diese Absicht verfolgt man auch mit den zehn Kurzdokumentarfilmen, die typisch aargauische Themen wie die Atomenergie, das Shoppi Tivoli in Spreitenbach, das Kulturgesetz und die Explosion der Sprengstofffabrik Dottikon aufgreifen. Gleichzeitig fliessen die Ergebnisse von «Zeitgeschichte Aargau» in die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer aller Stufen an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz ein.
Sonntag, 16. Januar, 11 bis 15 Uhr
Stadtmuseum Brugg
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