Sie leben für Gastlichkeit à point
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27. Juli 2022
16:14
Gegen Mittag füllen sich die Sitzplätze im lauschigen Garten des Restaurants Oberstadt in Baden. Zwei grosse Tafeln sind reserviert für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von «NetzwerkZmittag». Gastgeberinnen sind Web-Spezialistin Helene Umiker (57) aus Baden und Kommunikationsfachfrau Sonja Keller (51) aus Würenlos. Rund zwanzig Gäste haben sich an diesem Tag für den Anlass von «NetWorking Baden» angemeldet – Immobilienverwalter und HR-Spezialistinnen, Therapeutinnen, Buchhalterinnen und Ernährungsberater.
Viele kennen sich bereits von früheren Treffen, aber es hat auch neue Gesichter, die schnell in Gespräche verwickelt werden. Sie alle haben meist eines gemeinsam: Sie sind selbständig und schätzen die Möglichkeit, sich ungezwungen mit Gleichgesinnten zu treffen und auszutauschen. «Oft beschäftigen uns alle ja die gleichen Themen», sagt Teilnehmerin Regina Bigler, die mit ihrer Firma «Farbstrich» in der Spinnerei in Turgi ansässig ist. Thomas Bachmann, Kommunikationsspezialist aus Lenzburg, nennt die Events «mein ‹social beer› – man braucht als Selbständiger ab und zu Kontakt mit anderen». Zudem besteht die Möglichkeit, bei Aussenstehenden Zweitmeinungen einzuholen oder Entwürfe zu besprechen. Die NetWorking-Treffen stehen grundsätzlich allen Interessierten aus der weiteren Region offen.
Zmorge, Zmittag, Znacht
Helene Umiker hat das Angebot im Oktober 2018 ins Leben gerufen, als sie sich frisch selbständig gemacht hatte. Ihr Ziel: Die Vernetzung und den Austausch zu fördern. «Wir sind kein Verein, und es gibt keine Verpflichtungen, ausser dass man sich für die Essen anmelden muss, damit wir genügend Plätze reservieren können», so Sonja Keller, die kurz darauf dazustiess und seither abwechselnd mit Umiker die Organisation übernimmt. Ihr Angebot stiess von Beginn an auf Interesse. «Wir hatten immer zwölf bis zwanzig Teilnehmende und konnten selbst in der Corona-Zeit unsere Treffen im Freien durchführen», so Keller, die sich mit ihrer Firma «Kundendialog» vor allem auf Social Media spezialisiert hat. Umiker und ihr Partner Stefan Murawski führen im Vorfeld der Mittags-Events stets eine 30-minütige, kostenlose Web-Schulung für alle Angemeldeten in ihrer Firma «web updates kmu GmbH» an der Haselstrasse durch.
Mittlerweile laden die Gastgeberinnen nicht mehr nur über Mittag, sondern auch zum Zmorge (Brunch) und Znacht ein. Man trifft sich abwechselnd in Badener Lokalen: «Baden ist so eine tolle Stadt und hat über sechzig Restaurants», sagt Umiker. Die Rechnung für das Essen bezahlen die Teilnehmenden individuell. Nach dem Hauptgang haben alle Anwesenden die Möglichkeit, sich und ihre Dienstleistungen in einem sogenannten «Elevator Pitch» während dreissig Sekunden vorzustellen.
Elevator Pitch von 30 Sekunden
Was unterscheidet «Networking-Baden» von anderen Business-Netzwerken wie Business Networking International (BNI) oder BEF (Business Excelence Forum)? Die Antwort kennt Teilnehmerin Jeannette Häsler Daffré (www.jcom.ch). Die erfahrene Kommunikationsspezialistin ist Mitglied in nicht weniger als sechs Netzwerk-Organisationen. «Am ‹NetWorking Baden› schätze ich den familiären Charakter und die überschaubare Grösse. Auch die Lockerheit gefällt mir – man ist zu nichts verpflichtet», so die Fislisbacherin. In manchen Netzwerken gebe es Mitgliederbeiträge und zwingende wöchentliche Teilnahmen an Events sowie Empfehlungen und Auftragsvergaben untereinander.
Bei «NetWorking Baden» gibt es das nicht. Dennoch entstehen auch hier Zusammenarbeiten. «Gerade kürzlich habe ich einen Auftrag erhalten und darf nun ein Farbkonzept für eine Gebäudefassade in Baden erstellen», freut sich Regina Bigler. Den Auftraggeber hat sie beim Networking-Zmittag im «Oberstadt» kennengelernt. Nach Kaffee oder Dessert löst sich die Gruppe nach und nach auf. Bis zum nächsten Treffen pflegen die Mitglieder via Linked-in-Gruppe den Kontakt – falls sie dies wollen.
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